Anfang der 90er Jahre entstand die Geschichte vom Skikurs-Schneemann. Damals hieß er noch Amigo. Ich bot zwei Skischulen an, ein Kinderbilderbuch verlegen zu lassen. Wir würden 50% der Kosten übernehmen und sollten sich die Skischulen bereit erklären die anderen 50% zu übernehmen, kämen die Logos der Skischulen in das Kinderbuch als Sponsoren. Ich wurde mit meiner Idee nur belächelt. Meine Frau und ich gaben aber nicht auf und ließen das Bilderbuch Ende der 90er Jahre auf eigene Kosten drucken. Damals musste man noch mehrere tausend Exemplare abnehmen, damit eine Druckerei sich bereit erklärte ein Buch aufzulegen.
Wenn sich Skischulen heute überbieten mit dem Angebot für die Kinder, dann war das Mitte der 90er Jahre bei weitem nicht so. Ich hatte meinen ersten PC einen 386er und ein Modem. Das Internet befand sich noch in den Kinderschuhen und es war mühsam an die email-Adressen der Skischulen heranzukommen. Weil das Telefonnetz während des Tages völlig überlastet war, verschickte ich meine Werbebotschaften für den Zimi-Club immer nachts ab 24 Uhr. Was von den Skischulen zurückkam war eher frustrierend. Viele Skischulen antworteten mit einer „Hass-Mail“. Sollte ich noch ein Mal so eine stupide email schicken, die so lange Download-Zeiten für die Skischulen hat, würden sie mir einen Virus schicken.
Bevor wir das Buch drucken ließen, machte ich mich auf den Weg nach München zum Patentamt und wollte unseren AMIGO als Wortmarke patentieren lassen. Zu meiner großen Enttäuschung stellte ich fest, dass der Name AMIGO bereits vergeben war. Wir zerbrachen uns den Kopf über einen originellen Namen den sich Kinder gut merken konnten, der sich auf Ski oder Skifahren reimte und so exotisch war, dass noch niemand auf die Idee gekommen war, sich den Namen patentieren zu lassen. Wir wählten eine Kombination aus zwei tschechischen Begriffen. Aus Zimni (Winter) und zima (kalt) wurde unser Schneemann ZIMI.
Im Jahr 2000 erkannte dann die Ski- und Snowboardschule Higirsa in Fischen das Potential unseres Schneemanns und der damalige Skischul-Leiter Ernst Sauter (Sause) wollte das gesamte Zimi-Club Paket nehmen. Er war so fasziniert von der Idee, dass er uns anbot mit uns nach Schöffelding bei München zu fahren um dem DSLV (Deutschen Skilehrerverband) das Projekt vorzustellen. Er war überzeugt, dass der DSLV so begeistert sein würde von der Idee und die Oberen des DSLV mit uns zusammenarbeiten würden und unser Projekt allen Skischulen anbieten würden, die dem DSLV angehörten. Was wir nicht wussten: Der DSLV arbeitete gerade an einer eigenen Kinder-Skikurs-Kampagne. Außer einem Logo hatten sie aber nichts. Die Funktionäre des DSLV waren regelrecht schockiert, als wir mit einem fertigen Konzept vor deren Tür standen. Wir hatten neben einer Zimi-Lauffigur ein 6 m großes Zimi-Kaltluft-Display (siehe Foto), Zimi-Plüschfiguren, Zimi-Bücher, eine CD mit Zimi-Liedern dabei. Ja – sogar Zimi-Mützen und Zimi-Pullover für Kinder gab es. Die zuständigen Leute vom DSLV waren aber so überzeugt von ihrer eigenen Idee, dass es nie zu einer Zusammenarbeit mit uns kam.